it takes all the tropes of space opera, but grounds them in interesting speculations about physics. It is a war story, but told from the viewpoint of refugees fleeing that conflict. It is a heroic quest, but set in a far future society that travels between stars. It pushes all the emotional buttons, and keeps you on the edge of your seat right up to the last page.
Gelesen: Ursula Le Guin – The Dispossessed
Wenn The Left Hand Of Darkness das feministische Werk Ursula Le Guins ist, dann ist The Dispossessed ihr anarchistisches.
Vor etwa 200 Jahren verfasste eine Frau namens Odo auf dem Planeten Urras eine anarchistische Revolutionsschrift. Ihre Anhänger verließen Urras Heimatwelt und siedelten zu dem kargen Zwillingsplaneten Anarres über (beide Welten betrachten sich wechselseitig als ‚Mond‘).
In der Jetztzeit der Geschichte, also 200 Jahre nach Odo, leben die Odonier in konsequenter Selbstverwaltung ohne Regierung, also in einer Art real-anarchistischer Utopie. Sie ringen ihrer unwirtlichen Heimatwelt mit viel Mühe ab, was sie zum leben brauchen und pflegen ihre Vorurteile über die propertarians (von property = Besitz) auf Urras.
Shevek ist ein Physiker, der sich mit der Natur der Zeit beschäftigt. Durch ihn und die Schilderung seines Lebenswegs lernen wir die odonische Gesellschaft sehr genau kennen; von der Organisation der Arbeit, über Familie und Sexualität, bis hin zu ihren (in Teilen eigentlich ziemlich rigiden) Moralvorstellungen.
Als ersten Odonier seit dem Exodus reist Shevek nach Urras. Wir sehen durch seine Augen eine Gesellschaft, die zweifellos absichtlich sehr genau an unsere, die westeuropäisch-amerikanische, angelehnt ist.
Dieses Kontrastieren zweier Gesellschaftsordnungen macht den Kern und auch den Reiz des Buches aus. Das bildet sich auch in seinem Aufbau ab, der stets ein Kapitel aus Sheveks Vergangenheit auf Anarres mit seiner Gegenwart auf Urras folgen lässt. Le Guins Sympathie mit dem Anarchismus ist unverkennbar, auch wenn sie seine Schwächen und Gefahren deutlich werden lässt – besonders wenn es um die Macht geht, die Bürokratien unweigerlich anhäufen.
Oder mal ein Hörspiel (Dietmar Dath meets Mouse on Mars) #notizanmich
Zukunft ohne Menschen | „Die Abschaffung der Arten“ (01/12) von Dietmar Dath von Hörspiel Pool
https://player.fm/1nxSfW
500 Jahre in der Zukunft haben sprechende Tiere die Menschen verdrängt und stehen im Kampf mit Wesen zwischen Tier und Maschine. 12-teilige Hörspieladaption von Dietmar Daths Roman. // Mit Katja Bürkle, Paul Herwig, Katharina Marie Schubert, Julia Jentsch, Rainer Bock, Helmut Stange u.a. / Komposition: mouse on mars / Bearbeitung und Regie: Ulrich Lampen / BR 2011
so gut – Shame!
no
more
ques
tions
Es gibt eine seltsame, Welt, in der sich Leute, die allem Anschein nach Mathematiker und/oder Ökonomen sind, mit im weitesten Sinne soziologischen Themen befassen. Ich habe etliche Texte aus dieser Welt auf Wiedervorlage, die ich alle paar Monate noch ein bisschen besser als zuvor (also kaum) zu verstehen versuche.
Ein Zitat:
The moral is that the mere act of saying something publicly can change the world—even if everything you said was already obvious to every last one of your listeners.
Aus einem Vortrag von Scott Aaronson bei einem high-school (!) summer program. Und als dem gleichen Text:
as soon as you say X out loud, the other person doesn’t merely learn X: they learn that you know X, that you know that they know that you know X, that you want them to know you know X, and an infinity of other things that might upset the delicate epistemic balance.
Das finde ich super – vor allem aufgrund der Einfachheit der Ursache (jemand sagt etwas) und dem ganzen Strauß an Wirkungen.
Mal lesen: James Romm – Dying Every Day: Seneca at the Court of Nero
Musik gekauft: Shame – Songs of Praise
via taz Popblog und Bandcamp Daily (alle lieben Shame!)
Mal lesen: Robert Menasse – Die Hauptstadt
Gelesen: Ursula K. Le Guin – The Left Hand Of Darkness
„Light is the left hand of darkness
darkness the right hand of light“
Die Science Fiction von Ursula le Guin gehört zu dem „literarischsten“, was ich aus dem Genre kenne. Wohl bemerkt nicht in der artifiziell gedrechselten Form, in der absichtlich alles unverständlich verfasst wird und man sich mit jedem Satz verschämt vom Genre zu distanzieren versucht. The Left Hand of Darkness erzählt eine einfache, jedoch keine triviale Geschichte, die in weiten Teilen ohne SciFi-Elemente auskommt. Dennoch ist sie nur in diesem Genre denkbar.
In trivialerer SciFi würde The Left Hand of Darkness auf einem „Eisplaneten“ spielen. Le Guin macht aus Gethen – so heißt diese Welt – hingegen eine vielgestaltige, lebendige Welt, in der jeder Gletscher und Vulkan, jede vereiste Bucht und jede Art von Schneefall Bedeutung erlangt. Die Reise durch diese Einöde mit Schlitten, Schneeschuhen und Ski ist der packendste Teil dieses Buches.
Auch mag ich das besondere Verständnis, das Le Guin für politische Zusammenhänge zeigt. Frei vom heute verbreiteten Zynismus oder Idealismus, aber wo es die Geschichte erfordert auch bedrückend brutal.
Dreh- und Angelpunkt des Romans ist aber die ungewöhnliche Form der sexuellen Reproduktion der Gethenianer. Nicht nur, weil sich seine Rezeption bis heute darauf bezieht. Auch das ergänzte Vorwort der Autorin – verfasst über 25 Jahre nach Erscheinen der Originalausgabe – nimmt darauf Bezug. Wenn Left Hand of Darkness das feministische Buch von Le Guin ist, dann ist The Dispossessed ihr anarchistisches. Das lese ich als nächstes – ebenfalls ein zweites Mal.
Mit dem NetzDG steht Heiko Maas in der Tradition eines berühmten sozialdemokratischen Vorgängers: des Reichsjustizministers Gustav Radbruch. Der hatte 1922, als der Bestand der Republik durch politische Radikalisierung, den Kapp-Lüttwitz-Putsch und eine Reihe von rechtsradikalen Attentaten aufs Äußerste bedroht schien, ein „Republikschutzgesetz“ durchgesetzt, das sich gegen rechte Hetzer und gewaltbereite Republikfeinde richtete.
Quelle: „Das #NetzDG: Ein Bumerang für Heiko Maas“ bei Wolfgang Michal