• „Landwirt erhält über 67000 Euro pro Jahr: Diese EU-Subventionen fließen nach Bochum“

    Damit hätte sich die Lokalpresse doch beschäftigen können (kann sie natürlich immer noch): Auf www.agrar-fischerei-zahlungen.de lassen sich Informationen zu Zahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union recherchieren. Da kann man unter Gemeinde auch einfach Bochum eingeben und erhält die hier ansässigen Begünstigten.

    Demnach hat etwa Herr Hermann Appelbaum im EU-Haushaltsjahr 2022 13.153,55 € EGFL-Basisprämie, 1.951,80 € EGFL-Umverteilungsprämie, 6.390,01 € EGFL-Greening-Prämie und 455,22 € Erstattung nicht genutzter Mittel der EGFL-Krisenreserve. Macht in Summe 21.950,58 €.

    Die Spannweite ist groß: Achim Heinrichs erhielt in Summe 67.201,64 €, Henning Große Lembeck hingegen 5.455,69 €.

    Das sind wohl bemerkt EU-Begünstigungen. Dieselprämien und Ähnliches aus Bund und Ländern tauchen in dieser Betrachtung nicht auf und all das ist politischer Wille und legitim. Die Überschriften schreiben sich dennoch regelrecht von allein.

  • ich bin nicht, also bin ich

  • Narrationskritik

    Was ich stets begrüße, ist Kritik am Framing des Narrativs (am Narrativ des Framings).

    Ich kann keine Tafel Schokolade kaufen, ohne dass mir auf der Rückseite die Geschichte der Firma erzählt wird.

    So Peter Brooks im Gespräch mit ZEIT Online. Er ist Urheber des Buches „Seduced by Story“ und spricht überdies von einer „sinnlosen Aufwertung des Geschichtenerzählens“. Toll!

    Mein Unbehagen gegenüber Storytelling und Narrativen rührt aus dem diesem innewohnenden Sophismus, der mit Sprache manipuliert, schmerzhafte Wahrheiten vermeidet, stets auf Auflösung und Denouement abzielen.

    Systeme lassen sich nicht erzählen. Verfahren auch nicht. Rechtsprechung ist keine Story, Gesetzgebung auch nicht. Wenn Systeme erzählt werden, dann um sie zu simplifizieren: Wirtschaft als Kapitalismus, Politik als Demokratisierung (Prozess) und nicht als Demokratie (Zustand).

  • Bücher: Translation State by Ann Leckie 📚

    Der wohl vierte Teil aus Leckies Imperial Radch Saga. Kurzweilig und gut.

  • Lege mich fest: Roter Himmel

    Und euer Film des Jahres?

  • Vertikales Scrolling, vor allem in den Mediatheken, ist auch desolat: Teils muss man auf die Pfeilsymbole klicken, teils kann man auch klicken, gedrückt halten und nach links oder rechts ziehen, teils funktioniert es auch mit zwei Fingern auf dem Touchpad.

  • Vladimir Nabokov – Lolita

    Bücher: Lolita by Vladimir Nabokov 📚

    Ein Buch ohne Moral, wie der Autor im Nachwort höchstselbst festlegt, was mich als Leser, der sich während der Lektüre schon früh darauf verstiegen hat, Lolita werde zeigen, wie das Monstrum intelligent, gebildet, humor- und stilvoll, sogar sympathisch sein könne, schwer verunsichert.

    Die Moral findet sich vielleicht außerhalb des Werks, nämlich in der Weise, wie der Titel, der Name, das Wort Lolita längst zur Chiffre geworden ist für die Sexualisierung von Mädchen, von Kindern. Denn eine verbreitete Lesart scheint zu sein, das titelgebende Kind sei Verführerin. Das wird von dem nicht immer zuverlässigen Erzähler zwar auch insinuiert, ist aber selbstverständlich Unsinn: Die wenigen Momente, in denen das Leiden dieses um seine Kindheit beraubten Kindes angedeutet wird, gehören zu den besten dieses nicht nur sprachlich herausragenden Romans.

  • ich musste lachen:
    [www.youtube.com/watch](https://www.youtube.com/watch?v=_pWBRTqhRRE)

  • Substack Turns On Its ‘Nazis Welcome!’ Sign | Techdirt alle Substack-Abos kundigen, alles andere ist inakzeptabel. Hier bei Micro.blog kann man übrigens auch Newsletter verschicken, wenn auch ohne Monetarisierung.