Die althergebrachte Ordnung der Dinge gerät damit zum ersten Mal ernsthaft ins Wanken – eine Ordnung, die bisher hieß: der gesunde weiße Mann schafft an, hat das Sagen, gestaltet die Welt; die gesunde weiße Frau ist zu Diensten, wichtig, aber untergeordnet und vor allem verschieden; sexuelle Minderheiten gibt es nicht oder sie bleiben unsichtbar oder sie dienen dem Normalen; religiöse Minderheiten jenseits des Christentums gibt es seit dem Holocaust in West- und Mitteleuropa nicht mehr in nennenswerter Zahl; Kinder sind zu züchtigen und zur Ordnung zu erziehen; die Nicht-Weißen führen eine Randexistenz; auch um Behinderte kümmert man sich nicht.
All das ändert sich – für viele viel zu langsam, im historischen Vergleich aber sehr schnell. In dieser neuen Welt muss sich mit einem Mal zurechtfinden, wer eine ganz andere Welt gewohnt war und dazu eine symbolische Ordnung, die seit jeher die alte Normalität stabilisiert.