Kategorie: Bücher

  • Georg Büchner – Dantons Tod

    Ein Drama in vier Akten, welches zudem umfangreiches Vorwissen der französischen Revolution erfordert? Keine leichte Kost, an der ich mich allein wegen dieser Intervention von Richard Herzinger beim Perlentaucher versuchte. Ohne Kenntnis der Personen und der Hintergründe macht das wirklich nicht viel Sinn. Aber Büchner malt die Grausamkeit der Zeit und ihrer Protagonisten schon mit…

  • Stefan Zweig – Joseph Fouché

    Nach Magellan und Montaigne schon der dritte von Zweigs biografischen Romanen, dieser mit dem Untertitel Bildnis eines politischen Menschen und derjenige, der mir mit großem Abstand am besten gefallen hat. Vielleicht, weil es Zweig so vortrefflich gelingt, Fouché als Antihelden, als „vollkommensten Macchiavellisten“ und beispiellosen politischen Wendehals zu skizzieren, der in den Wirren der Französischen…

  • Iain Banks – Use of Weapons

    Use of Weapons ist wohl das anspruchsvollste Culture-Buch. Man muss nicht lange googlen, bis man auf den erzählerischen Trick stößt und ich gestehe: Ich habe es beim Lesen nicht so richtig kapiert. Inhaltlich habe ich das Buch schon verstanden, aber sehr wahrscheinlich wäre der emotionale impact der Geschichte deutlich wichtiger, wüsste man, was Banks da…

  • Christian Baron – ein Mann seiner Klasse

    Eine eindrucksvolle autobiografische Erzählung von der Kindheit und Jugend des Autors in bitterer Armut und von seinem trinkenden und prügelnden Vater, dem titelgebenden Mann seiner Klasse. Das Buch wurde vielfach wohlwollend rezipiert, weil es eine Lebensrealität darstellt, die in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör finde. Das trifft mit aller…

  • Matthew De Abaitua – The Destructives

    Ein Buch, welches ich als sehr überragend in Erinnerung habe, das mich jetzt beim erneuten Lesen aber wenig begeistert hat. Science Fiction, die künstliche Intelligenz thematisiert, mag ich ja sehr und Abaitua entwickelt einige faszinierende Ideen. Vielleicht liegt es daran, dass mir der Neuigkeitswert fehlt. Denn die Story als solche, die ist schon sehr seltsam…

  • Ursula K. Le Guin – The Left Hand of Darkness

    Zum Jahresauftakt einfach mal wieder Le Guin lesen: Unbezahlbar. Anlass war dieser Artikel über den Hainish-Cycle, zu dem Left Hand wie auch The Dispossessed und auch The Telling zählen: Ursula K. Le Guin left us with a wealth of stories and universes, but my favorite might be her Hainish cycle. I recently read, or re-read,…

  • Jörg Fauser – Der Schneemann

    Spontan aus dem Regal gezogen, weil mich interessierte, wie dieser Fauser schrieb und gut unterhalten worden. Ab der zehnten schummrigen Bar mit zwielichtigen Typen drin wurde es nur ein wenig monoton. Aber Westdeutschland der achtziger Jahre in diesen hard boiled-Stil geschrieben zu lesen macht schon Spaß. Es fallen Sätze wie „Ich stellte mich in einen…

  • Blake Crouch – Recursion

    Dass sie neulich diesen Pilzinfektionsklamauk so abgefeiert haben, nehme ich den Gebrüdern vom Future Ltd.-Podcast ja schon ein wenig übel. Aber in ihrer jüngsten Folge haben sie es dennoch erneut geschafft, mir ein Buch schmackhaft zu machen. Und wie recht sie hatten! Ich versuche erst gar nicht, den Inhalt wiederzugeben. Aber vielleicht helfen Vergleiche, was…

  • Hans Rosling – Factfulness

    Ten Reasons We’re Wrong About The World – And Why Things Are Better Than You Think lautet der vollständige – und etwas klickbaitige Titel dieses Buches. Hans Rosling, der im Februar 2017 während der Arbeit an diesem Buch verstarb, war Professor für Internationale Gesundheit. Dieses Buch bündelt seine Anstrengungen im Kampf gegen die Vorteile, die…

  • Ian McDonald – Luna II (Wolf Moon)

    Ja, der Titel „Wolf Moon“ geht schon arg in die etwas peinliche Selfpublishing-Richtung, führt aber eigentlich in die Irre. Irgendwo in dieser Fortsetzung von Luna sagt jemand sowas wie „Middle Management is invading the moon“ – wohl bemerkt angesichts einer tatsächlichen Invasion des Mondes. Andere Figuren werden nicht müde zu erklären, dass der Mond keine…