Kategorie: Bücher
-
Frank Herbert – Dune Messiah
Seltsam, ich war sicher, diesen Band vor nicht allzu langer Zeit im Anschluss an Dune selbst gelesen zu haben, konnte mich an die Handlung aber kaum erinnern. Bei Messiah von Handlung zu sprechen ist allerdings eine Herausforderung, denn vieles verschwimmt in langen, philosophielastigen Dialogen und opaken Visionen. Dennoch gefällt mir der Band sehr gut. Man…
-
Stephen King – It
Weil ich mit The Shining ja durchaus etwas anfangen konnte, griff ich zu dem King schlechthin und … naja. Bei Shining gefiel mir das Kammerspielartige ja sehr. It enthält hingegen immens viele Figuren und King macht eine überwältigende Fleißarbeit daraus, jeder und jedem eine passable Hintergrundgeschichte zu schneidern. Was auch selten passiert: Dass ich bei…
-
Ted Chiang – Exhalation
Ted Chiang ist der Großmeister der Science Fiction-Kurzgeschichte, der durch den Film Arrival – der Adaption einer seiner Storys – einem breiteren Publikum bekannt wurde. Chiang arbeitet legendär langsam; seit 1990 hat er erst 15 Geschichten veröffentlicht und die neue Sammlung enthält entsprechend einige Storys, die schon an anderer Stelle veröffentlicht wurden und die ich…
-
Thomas Mann – der Zauberberg
Unglaublich ist, wie sich am Ende, im wirklich allerletzten Kapitel, alles fügt. Aber bis dahin … … ist der Zauberberg ein Buch, das über weite Teile anmutet wie eine reine Fleißarbeit des Autoren: Nochmal hundert Seiten über gar nichts hinten dran? Kein Problem. … und eine Herausforderung und Zumutung für Leser*Innen: Schon wieder Settembrini und…
-
Stephen King – The Shining
Weil ich gewahr wurde, dass es eine Fortsetzung namens Doctor Sleep gibt (die gerade verfilmt wurde) las ich zum ersten Mal King – und bin überrascht, wie gut er schreibt. Die Schilderung der von vielen kleinen und großen Traumata geplagten Kleinfamilie hätte mich auch schon ohne Horror-Elemente überzeugt. Natürlich konnte ich das Buch nicht ohne…
-
Colin Crouch – Postdemokratie
Das Schönste an meiner Lektüre von Postdemokratie ist, dass sie nach der Europawahl in eine Zeit fällt, in der die Kernidee des Buches vollständig widerlegt wird – durch eine lebendige Zivilgesellschaft, die zu unvorhergesehenen Wahlergebnissen und neuen politischen Konstellationen und Perspektiven führt. Wobei ich Colin Crouch damit eigentlich nicht gerecht werde, denn er warnt selbst…
-
Thomas Mann – Dr. Faustus
ich könnte es mir sehr einfach machen und feststellen, dass Doktor Faustus ein quälend langweiliger Schinken voll von Pappkameraden ist, die hereingeschoben werden, um hochtrabend-blasierte Diskurse zu Philosophie, Geschichte, Musik – vor allem Musik – zu führen und dann auf nimmer wiedersehen herausgeschoben werden. Denn die bloße Handlung dieser Variation des Faust-Stoffes rechtfertigt ihre fast…
-
Thomas Mann – Tagebücher 1933-1934
Der Reiz von Thomas Manns Tagebüchern – oder Tagebüchern im allgemeinen – ist schwer zu beschreiben. Oft sind die Einträge monoton-meditativ, der Tagesablauf aus Arbeit, Briefen, Spaziergängen und Besuch, immer wieder scharfe Kommentierungen zur politischen Situation in Deutschland, das regelmäßige Hadern mit dem und Zweifeln am jeweils im Entstehen begriffenen Werk – hier vor allem…
-
Thomas Mann – Tagebücher 1918-1921
Dieser Artikel hat mich dazu veranlasst, mich für Thomas Manns Tagebücher zu interessieren und die bislang höchst verlässliche Bochumer Stadtbibliothek hat sie tatsächlich alle. In den Jahren 1918/19 interessiert vor allem der historische Hintergrund, den Mann kommentiert, konkret die Revolution und alles, was sie in Gang setzt. Er hat gerade erst die Betrachtungen eines Unpolitischen…
-
Klaus Gietinger – November 1918
Komplementär zu den Mann-Tagebüchern gelesen, weil es den Zeitraum ganz gut abzubilden schien. Tat es auch.