Autor: Wolf
-
Uwe Johnson – Jahrestage
Den ersten Band hatte ich eigens verbloggt, ehe ich merkte, dass die vier Bände fortlaufend seitennummeriert sind, es sich also um ein Werk handelt. Wenn gilt: Je niedergeschlagener nach dem Durchlesen, desto besser das Buch, dann war dieses sehr sehr gut. War es ja auch. Einmal mehr fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen,…
-
Bernd Drücke – Anarchismus Hoch 3
Der dritte Band von Gesprächen des Koordinationsredakteurs der Graswurzelrevolution, Bernd Drücke, mit Protagonistinnen und Protagonisten des Anarchismus. Das Vorgänger-Buch Anarchismus Hoch 2 hatte mir glaube ich mehr gegeben. Dieses hier hat ein wenig zu sehr den Charakter der Zweitverwertung von Gesprächen aus der Zeitung. Gespenstisch muten aber die Gespräche zur alten Lucke-AfD oder zur damaligen…
-
Rosemary Sutcliff – Galahad
Die Fortsetzung von Merlin und Artus und ich hatte vollkommen andere Erinnerungen – vor allem atmosphärisch – daran. Stattdessen erneut die kindgerechte Aufarbeitung von dem alten Sagenschmarrn. Immerhin, hinterher bei Wikipedia & Co. den Hintergrund der Gralslegende nachzulesen, ist milde interessant.
-
Walter Benjamin – Zur Kritik der Gewalt
Harte Kost, die ich sicher noch mindestens ein weiteres Mal hätte lesen müssen, um ein hinreichendes Verständnis zu erreichen. Dafür interessierte mich das Thema dann doch nicht genug. Das Nachwort von Marcuse ordnet die diversen Essays und Themen immerhin gut ein und schnürt sie ein wenig zu einem Gesamtpaket.
-
Klassiker: Frog Eyes – The Golden River (2006)
Von all den Alben aus der seltsamen Nullerjahre-Kanada-Connection vielleicht noch vor das Beste. Ein entrückter Märchenerzähler inmitten dieses scheppernd krachenden Trios, das seinen Irrsinn Song für Song irgendwie doch immer wieder in diese spezielle verstörend poppige Richtung treibt, ohne ihn dort jemand wirklich einzuhegen. Großartig!
-
Rosemary Sutcliff – Merlin und Artus
An den dreibändigen Schuber zur Artus-Sage hatte ich gute Erinnerungen – viel bessere sogar als an den Herr der Ringe-Schuber. Gelesen habe ich das ziemlich sicher schon mit zehn, in einem Alter also, als mich die überaus blutigen Rittergeschichten schwer begeistert haben. Heute lesen sich die Geschichten ein wenig wie so ein Samstagmorgen-Cartoon: Zu Beginn…
-
zeitfern
a state of enthralled and transcendent boredom, of the type that Wallace had made it his mission to describe. Patricia Lockwood: Where be your jibes now? Die Grundüberlegung Adornos ist schnell genannt: Im Äquivalententausch, der in spätkapitalistischen Gesellschaften seine Vollendung findet, wird systematisch das Nichtgleiche wertidentisch gesetzt. Jochen Hörisch: Das «nicht», Das Zu Spät Kommt
-
Daniel Loick – Anarchismus zur Einführung
Ja, was soll ich sagen? Ich kann nicht anders als zu Themen, die mich interessieren, immer mehr und mehr zu lesen. Das ist bei einer politischen Philosophie, die ausgesprochenen Wert auf Praxis legt, ein wenig absurd. Gleichwohl ist das Buch sehr gut, gibt einen breiten Überblick, setzt sich kritisch mit dem Thema auseinander und legt…
-
Cormac McCarthy – The Road
Von irgendwoher sprang mich The Road an, ich glaube, es war die Verfilmung auf Mubi. Ich habe den Film aber bereits gesehen und verspürte keinerlei Bedürfnis es noch einmal zu tun. Also das Buch, welches mich sowohl durch seine Schönheit wie durch seinen Schrecken in dem Entschluss bestärkte; die Schönheit in McCarthys Prosa und das…
-
Klassiker: Guider von Disappears (2011)
Am schönsten sind Bands, von denen man nicht das geringste weiß, außer, dass sie dieses eine Album gemacht haben. Disappears fallen in die Ära, in der ich noch akribisch Pitchfork gelesen habe, um anschließend den jeweils aktuellen Filesharingdienst zu konsultieren. Vermutlich kommen sie aus New York. Auf Guider praktizierten sie die bestmögliche Form von Rockmusik,…