• Links am Sonntag – 08. März ’15

    „Man kann als Band nicht immer nur dem Geld nachlaufen.“ | Kaput Mag – Frank Spilker von Die Sterne über das Geld verdienen mit Indierock: „Seitdem die Einnahmen in den Keller gehen, der Markt schrumpft, hat man verschiedene Phasen erlebt. Die erste war die Überfrachtung des Livemarkts. Weil alle sich überlegt haben, dass in Zeiten, in denen keine Cds mehr verkauft werden und mit Streams und Itunes-Verkäufen nichts verdient wird, sie on the road müssen. Das haben Bands und Veranstalter eine Zeit lang durchgehalten, bis das Publikum nicht mehr mitmachte, da in jeden Kaff jeden Tag eine Veranstaltung anstand.“

    Rettet den Markt vor dem Kapitalismus! – Ich. Heute. 10 vor 8.„Wer Kapitalismus nicht will, so wird behauptet, darf auch die „Marktwirtschaft“ nicht wollen, und für manche ist sogar schon der Tausch als solcher verdächtig.“

    Warum ich gegen die olympischen Spiele in Berlin bin – tautoko„Mit dem Erwerb einer Lizenz zur Ausrichtung der Spiele vom IOC tritt eine Stadtregierung gleichzeitig zahlreiche Rechte an das IOC und dessen Sponsoren ab. Öffentlicher Raum und persönliche Freiheitsrechte sind in der austragenden Stadt während der Spiele massiv eingeschränkt.“

  • Mello Music Group

    OK, ich hab schon immer auch ein wenig Hiphop gehört und ich hatte auch immer ein paar der guten und besseren Labels (unabhängig vom Genre) parat, aber wenn mir vor einem Jahr jemand erzählt hätte, dass ich (a) im vergangenen Jahr mehr Hiphop als jedes andere Genre gehört hätte und (b) praktisch jeden Release des Labels Mello Music Group blind kaufe, hätte ich dieser Person wohl doch eher einen Vogel gezeigt.

    Dieses Interview mit dem Labelgründer Michael Tolle bei Bandcamp (wo die MMG-Veröffentlichungen natürlich auch feilgeboten werden) gibt einen guten Einblick in die Motivation und den Ethos des Labels:

    I’ve always defined it internally as music from the heart of American culture. We’ve never gravitated toward thugs or gangsters. Most of our producers and MCs are average people who are talented and a part of this culture. That was appealing to me. I don’t like the lottery of it, people going for broke. I always wanted musicians, people who made beats or started rapping but were trying to become something more — like Oddisee, who’s now a fully fledged musician. To me we are very middle-American. Red Pill, our new guy from Detroit, exemplifies that, and someone like Apollo Brown, who’s very blue-collar.

  • Der Spiegel

    Wie es Der Spiegel immer schafft, seine Titel so hart an der Grenze zur Unseriösität zu fahren, dass ich selbst Geschichten, die mich eigentlich interessieren könnten, niemals lesen werde.

  • „Marktwirtschaft und Kapitalismus sind nicht dasselbe“

    Marktwirtschaft und Kapitalismus sind nicht dasselbe. Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ist zwar zu einem großen Teil marktwirtschaftlich organisiert, aber weder ist die Marktwirtschaft ein notwendiges, noch ein hinreichendes Kriterium des Kapitalismus. Kapitalismus ist – wie ich ihn verstehe – vor allem das Prinzip, dass mittels Kapitalbesitz die gesellschaftliche Wertschöpfung strukturiert wird. Ob der Kapitalist die dafür eingesetzten Ressourcen an einem Markt aquirieren muss ist dabei erstmal egal. Umgekehrt kann es durchaus Wettbewerb und Marktmechanismen komplett ohne Eigentumsrecht geben.

    Endlich sagt’s mal einer, nämlich @mspro, und zwar hier.

    Überdies kommt mir da schon zum zweiten mal in zwei Tagen die Idee von der besseren weil kybernetischen Planwirtschaft unter. Das halte ich für falsch, weil der wachsenden Komplexität der Apparate (früher Bürokratien, heute oder morgen Software) die wachsende Komplexität des Planungsgegenstandes (Gesellschaften, Städte, Räume, Familien) gegenübersteht.

    Dennoch glaube ich, Seemann hat recht wenn er schreibt

    Die kybernetische Planwirtschaft kommt, aber diese Infrastruktur wird keine staatliche, oder gar Volkseigene sein, sondern höchst wahrscheinlich die eines Unternehmens.

    Sie wird kommen, nur wird sie nicht besonders gut funktionieren. Ebensowenig nämlich, wie beispielsweise all die empfehlungsalgorithmen, die unsere nächste Konsumentscheidung vorwegnehmen wollen.

  • Stop reading and writing manifestos

    Das gefällt mir:

    If you value democracy: stop reading and writing manifestos, start reading and writing policy proposals.

    You need to be able to clearly express the implementation of all of your revolutionary ideas on paper, so that their pros and cons can be debated by democratic citizen legislatures in a civil and non-violent manner.

    If you are not able to perform the above, then you are still relying on the charismatic leadership of authority figures to make decisions, regardless of the degree of ‚decentralization‘ achieved.

    (Via reddit)

    i.S.v. Sei in der Lage, deinen eigenen Gesetzentwurf zu schreiben.

  • Wir alle leben in Parallelgesellschaften

    Hannah Beitzer in der Süddeutschen: Der Rückzug ins Private muss aufhören

    Es gibt in Deutschland nicht nur eine Kluft zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen oder Pegida und Anti-Pegida. Sondern zwischen allen möglichen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten. Die meisten umgeben sich gerne mit Menschen, die ähnliche politische Einstellungen, ähnliche Werte, einen ähnlichen Bildungsabschluss, ähnliche Lebensentwürfe haben.

    (Via Kaltmamsell)

    Das ist in der Tat eine Perspektive, die man in Berlin besonders leicht einnehmen kann. Oft genügt es, um zwei Ecken zu Biegen und sich in einem völlig anderen Kiez – mit deutlich anderer Bewohnerschaft – zu befinden.

    Bleibt die Frage, was es dann eigentlich noch ist, das „Deutschland“ zusammenhält. Und mich beschäftigt seit einiger zeit die Idee, dass das Kollektiv der „Versichertengemeinschaft“ (innerhalb der wohlfahrtsstaatlichen Sozialversicherungen) die inzwischen wirkmächtigste Klammer dieses Landes ist.

    Darum die Angst vor der „Einwanderung in die Sozialsysteme“. Darum das obszöne Saldieren von soll und haben, nutzen und last der Immigration.

    Nutznießer der bundesdeutschen Wohlfahrtsstaates zu sein gehört sicher zu den größten Privilegien des Planeten und gerade die, die noch am meisten davon profitieren, verteidigen ihn mit äußerster Inbrunst.

    Der Wohlfahrtsstaat des 20. Jahrhunderts war eine politische Form zur gerechten Verteilung wachsenden Wohlstandes. Was wir vielleicht in naher Zukunft benötigen ist eine Form des friedlichen Ausgleichs von sinkendem Wohlstand.

  • Links am Sonntag – 11.01.15

    Islamisierung als Kampfbegriff « starke-meinungen.de„Die Parole von der „Islamisierung“ ist nicht bloß eine falsche Behauptung, nicht bloß eine Übertreibung. Sie ist der Versuch, die demokratische Ordnung, das „System“, zu delegitimieren, weil sie die „Islamisierung“ nicht stoppt oder sie gar fördert. So wurde die Parole von der „Verjudung“ von den Nazis verwendet.“

    Elf Thesen zu feministischem Aktivismus heute | Aus Liebe zur Freiheit„Politik ist heute nur noch in der ersten Person möglich, denn die repräsentative Politik ist kraftlos geworden. Deshalb ist die Zugehörigkeit zu Parteien oder Verbänden kein Ersatz für individuelle Beteiligung und Aktionismus.“

    Die Neunziger sind zurück„Geschichte wiederholt sich nicht. Sagen Historiker. Doch wenn man mal genauer hinschaut, gibt es Muster und Parallelen in der jetzigen xenophoben, islamophoben und rassistischen Debatte, die sehr an die Vorgänge am Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger Jahre erinnern.“

  • last.fm 2014

    Top 50 artists

    1 L’Orange 270
    2 Mello Music Group 202
    3 Shabazz Palaces 147
    4 The 1978ers (yU & Slimkat) 136
    5 Open Mike Eagle 113
    6 L’Orange & Stik Figa 106
    7 Speedy Ortiz 101
    8 feedtime 94
    8 The Great Sabatini 94
    8 Die Nerven 94
    8 Mo Kolours 94
    12 The Stevens 92
    13 Messer 87
    14 DVA 84
    15 7evenThirty 79
    16 Kool A.D. 75
    17 mclusky 72
    18 Mouse on Mars 69
    19 Diamond District 65
    20 Nostalgia 77 63
    21 TV Torso 61
    22 A Sunny Day In Glasgow 60
    22 The Black Opera 60
    24 Stik Figa 58
    25 Fungi Girls 55
    26 Modest Mouse 52
    27 Beastie Boys 51
    28 Belle and Sebastian 50
    29 Aphex Twin 48
    29 Sun Kil Moon 48
    29 Alden Penner 48
    29 Rusty Joints 48
    29 Christian Fitness 48
    34 Bulbul 47
    35 Antony and the Johnsons 45
    36 Apollo Brown 43
    37 Arto Lindsay 42
    37 Tortoise 42
    37 Disappears 42
    40 Sonic Youth 37
    41 The Monochrome Set 36
    41 Flying Lotus 36
    43 Tommy Guerrero 35
    43 Poison 35
    43 The Monroe Transfer 35
    43 Suuns 35
    47 Pixies 34
    47 SchnAAk 34
    49 Darkside 33
    49 Lower Dens 33

    Top 20 Songs

    1 Mello Music Group – You Are Safe Now (feat. Milo) [prod. L’Orange] 26
    2 7evenThirty – The Problem 19
    3 L’Orange – The Pull of Warmth 18
    4 L’Orange & Stik Figa – Dusty Speakers 17
    4 L’Orange & Stik Figa – Blind Tiger 17
    6 L’Orange – Second Person 16
    6 L’Orange – Mind vs Matter (feat. Homeboy Sandman) 16
    8 Messer – Die kapieren nicht 15
    8 The Great Sabatini – Munera 15
    8 Kool A.D. – V (PROD. OH NO) 15
    8 L’Orange – Man of the Night (Feat. Erica Lane) 15
    12 Muluqèn Mèllèssè – Eté endénesh gèdawo 14
    12 TV Torso – Nobodies 14
    12 Mello Music Group – Hard Writer (feat. Has-Lo) 14
    12 L’Orange – The Lost Nova (feat. Mr. Lif & John Robinson) 14
    12 L’Orange – Eventually 14
    17 Messer – Neonlicht 13
    17 L’Orange & Stik Figa – Monochrome 13
    17 Messer – Tollwut 13
    17 DVA – Nipomo 13

    Sampler

    Milo & L’Orange – You Are Safe Now
    Son Lux & Lorde – Easy
    Open Mike Eagle – A History Of Modern Dance
    The Great Sabatini – Munera
    she speaks in tongues – Gloria, GUITAR
    Bulbul – Kanzla
    Mo Kolours – Mike Black
    Luke Howard – Portrait Gallery (Tim Shiel Remix)
    Dva – Nipomo
    The 1978ers (yU & Slimkat) – People of Today Act II
    L’Orange – The Pull of Warmth
    7eventhirty – The Problem

  • Fluchtrouten

    Wenn meine Schwiegermutter von ihrer Flucht aus Schlesien zu erzählen beginnt, dauert es nicht lange und alle halten alte Karten, Briefe und Dokumente in Händen.

  • Quora: When does democracy function best?

     It is my belief that political systems are not about finding the best answers for current issues in the first place but about sustaining societal stability…“

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