• Tewksbury – Brutes

    Mit einer interessanten Vorstellung von Ted Davis bei Bandcamp:

    If you’re anything like me, the more ambient music you listen to, the less and less you gravitate towards the lengthy drones the genre is often memed for—if I’m going to listen to some 20-minute track composed of nothing but synths and tape loops, it had better be pretty notably good. And upstate New York professor and researcher Douglas Tewksbury’s new record Brutes is just that. Made up of just two expansive pieces, these loops were recorded on gargantuan 60-foot reels of analog tape, then played through eight guitar amps at once.

    Ich neige ja unverändert zu den lengthy drones und lasse mich von einer Professorenschaft und acht Gitarrenverstärkern nicht beeindrucken. Aber die zwei Stücke auf diesem Release sind in der Tat pretty notably good.

  • Regenfahrt

    Ich habe dieses Blog ein wenig aufgemöbelt, das Twenty Twentytwo Theme angeknipst und mit dem Full Site Editor die Startseite umgebaut. Ob es gefällt und so bleibt, wird die Zeit zeigen.

    Aber ich finde WordPress momentan besser denn je. Wenn man ein paar Tricks beherzigt und Handgriffe beherrscht, lässt sich damit vieles schnell bauen und umbauen. Mehr denn je muss man eine Idee und Texte und Bilder haben, dann öffnet sich ein opulenter Werkzeugkasten.

    Ich freute mich – da reagieren die Leute immer verständlicherweise ungläubig – auf die heutige Fahrradfahrt bei Regen. Es ist nicht nur nicht schlimm, sondern macht sogar Spaß, wenn … ja wenn man die richtige Kleidung hat. Ich glaubte, welche zu haben, aber so richtig dicht ist meine Regenhose nicht.

  • Heinrich Mann – Der Untertan

    Ich weiß nicht genau, warum der Untertan so eine hohe Meinung bei mir genießt, immerhin las ich ihn zum zweiten Mal. Der Mittelteil hat schon Züge eines äußerst albernen Lustspiels. Allerdings kann ich vielleicht Stil und Form der Zeit auch nicht gut von der damaligen Satire unterscheiden.

    Schön ist der Tucholsky-Blurb im Klappentext dieser Ausgabe:

    Dieses Buch Heinrich Manns, heute, gottseidank, in aller Hände, ist das Herbarium des deutschen Mannes. Hier ist er ganz: in seiner Sucht, zu befehlen und zu gehorchen, in seiner Roheit und in seiner Religiosität, in seiner Erfolganbeterei und in seiner namenlosen Zivilfeigheit …

  • Erneut gelesen: Recursion von Blake Crouch

    Nach Dark Matter erneut und Upgrade erstmals habe ich auch diesen Blake Crouch gerne nochmal gelesen. Hier zur Erstbesprechung.

  • Natascha Strobl – Radikalisierter Konservatismus

    Ein spannendes Schlusskapitel, auch ein fulminantes Nachwort. Davor viel mir schon Bekanntes aus der Präsidentschaft Trumps sowie ihrem Vor- wie Nachspiel und manches Interessante und Neue aus Österreich. Schnell weggelesen, was mich betrifft, wenig Ertrag. Ehrlich gesagt habe ich mir von dem Titel mehr versprochen.

  • Erneut gelesen: Dark Matter von Blake Crouch

    Nach Upgrade habe ich mir Blake Crouches Dark Matter nochmal zu Gemüte geführt. Immer noch höchst unterhaltsame Science Fiction. Als nächstes: Recursion.

  • Vollinklusion durch Social Media

    Seit dem Don Quijote übernimmt es der Roman, die daraus entstehende Lage zu reflektieren. Das Individuum führt sein Leben nach Maßgabe seiner Lektüre. Es erreicht Inklusion, indem es Gelesenes copiert.

    Niklas Luhmann – Die Gesellschaft der Gesellschaft, S. 627

    Mit der entstehenden Lage ist der Umstand gemeint, dass Personen in der Gesellschaft nicht mehr durch Herkunft, Schicht, Geschlecht etc. positioniert werden, sondern die Freiheit erlangen – und mit ihr die Last -, sich selbst zu positionieren. Sie werden Individuen. Das verschärft die Möglichkeit der Täuschung, des Scheins. (Auf diese eigentümliche Bedeutung des Romans für die Moderne stoße ich immer wieder – erst gestern hier: How the Novel Made the Modern World).

    Social Media ist nun eine regelrechte „Copiermaschine“. Ohnehin technisch per Retweet, aber auch in dem Sinne, dass das Individuum sich mit den Worten von Johannes Kuhnständig rückversicher[t], auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen“.

    Die Inklusion – als Chance der sozialen Berücksichtigung von Personen – ist dann vielleicht die eigentliche Leistung der Technologie Social Media, sei es als Vollinklusion in das System der Massenmedien, oder das der Politik und ihrer öffentlichen Meinung oder vielleicht sogar in die Gesellschaft als solche.


    (Jedenfalls sollte ich bei der Lektüre von Luhmann Ideen häufiger auch wirklich aufschreiben und mir das nicht lediglich vornehmen.)

  • 220721

    Und dann war da noch der Why is this interesting?-Newsletter, der mich auf John McPhee stieß – passend zu meiner aktuellen Neigung zu Lektüren über die Schreibprozesse anderer:

    In 2017 he came out with a book called Draft No. 4 which outlined his writing process, including his unique approach to outlining his stories

  • Blake Crouch – Upgrade

    Blake Crouch schrieb mit Dark Matter und Recursion zwei sensationelle Science Fiction-Thriller, in deren drittem Akt alles derart durch die Decke geht, dass mir als Leser regelrecht die Luft wegblieb. Das Genre auf 11 gedreht, gewissermaßen.

    Upgrade fand ich im Vergleich ein wenig zahm. Es ist eine Übermenschen-Geschichte, in der jemand durch Gentechnik-Mumbo Jumbo unfreiwillig zu einem solchen wird und dann gegen finstere Mächte kämpft, die wollen, dass viele andere auch so werden.

    Crouch lässt keine Gelegenheit aus, zu zeigen, was sein Protagonist nach dem titelgebenden Upgrade alles kann: schnell denken, schnell lesen, gleichzeitig lesen und ein Hörbuch hören (man staune!), schnell laufen, außerdem auch mit seinesgleichen sehr schnell reden, damit ja keine Zeit verplempert wird.

    Das wird umso alberner, wenn sich zwei derart geupgradete Genies trotzdem auf dem einfachstmöglichen Niveau miteinander unterhalten müssen, damit der Infodump auch ja den Leser erreicht. Hinzu kommt, dass die Agenda der Villains dieser Geschichte deren angeblich überragender Intelligenz (dank Upgrade, versteht sich) nun wirklich nicht gerecht wird. Tatsächlich wird sie in den milde interessanten Moraldebatten zwischen Gut und Böse recht einfach und nachhaltig zerlegt.

    Ungeachtet dessen kann Blake Crouch solche Near Future-Settings mit Thriller- und Action-Einschlag einfach richtig gut schreiben. Nicht ohne Grund habe ich das Buch binnen weniger Tage gelesen und mich sogar beim Lesen etwas gebremst – damit es nicht zu schnell vorbei ist.

  • Montag, 18. Juli 2022: Zen-Geist im Home Office

    Gestern vollendete ich das Buch Zen-Geist Anfänger-Geist von Shunryu Suzuki. Wie ich andernorts schon schrieb, üben derartige Bücher eine entspannende Wirkung auf mich aus und mehr muss dazu eigentlich nicht gesagt werden. Ich könnte nicht erklären, ob und warum gerade dieses Buch nun gut oder schlecht wäre.

    Davon abgesehen war ich heute genau einmal draußen, dachte mir, dabei müsse es sich wohl um einen Witz handeln und bin wieder rein. Es ist sehr heiß und das ist natürlich überhaupt nicht witzig. Umso bewusster bin ich mir des Privilegs, daheim arbeiten zu können (bzw. zwei Tage die Woche am Arbeitsplatz arbeiten zu sollen; das werden in dieser Woche Donnerstag und Freitag sein) und umso mehr weiß ich unsere nachhaltig kühle Wohnung zu schätzen.