Autor: Wolf
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Walter Benjamin – Zur Kritik der Gewalt
Harte Kost, die ich sicher noch mindestens ein weiteres Mal hätte lesen müssen, um ein hinreichendes Verständnis zu erreichen. Dafür interessierte mich das Thema dann doch nicht genug. Das Nachwort von Marcuse ordnet die diversen Essays und Themen immerhin gut ein und schnürt sie ein wenig zu einem Gesamtpaket.
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Klassiker: Frog Eyes – The Golden River (2006)
Von all den Alben aus der seltsamen Nullerjahre-Kanada-Connection vielleicht noch vor das Beste. Ein entrückter Märchenerzähler inmitten dieses scheppernd krachenden Trios, das seinen Irrsinn Song für Song irgendwie doch immer wieder in diese spezielle verstörend poppige Richtung treibt, ohne ihn dort jemand wirklich einzuhegen. Großartig!
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Rosemary Sutcliff – Merlin und Artus
An den dreibändigen Schuber zur Artus-Sage hatte ich gute Erinnerungen – viel bessere sogar als an den Herr der Ringe-Schuber. Gelesen habe ich das ziemlich sicher schon mit zehn, in einem Alter also, als mich die überaus blutigen Rittergeschichten schwer begeistert haben. Heute lesen sich die Geschichten ein wenig wie so ein Samstagmorgen-Cartoon: Zu Beginn…
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zeitfern
a state of enthralled and transcendent boredom, of the type that Wallace had made it his mission to describe. Patricia Lockwood: Where be your jibes now? Die Grundüberlegung Adornos ist schnell genannt: Im Äquivalententausch, der in spätkapitalistischen Gesellschaften seine Vollendung findet, wird systematisch das Nichtgleiche wertidentisch gesetzt. Jochen Hörisch: Das «nicht», Das Zu Spät Kommt
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Daniel Loick – Anarchismus zur Einführung
Ja, was soll ich sagen? Ich kann nicht anders als zu Themen, die mich interessieren, immer mehr und mehr zu lesen. Das ist bei einer politischen Philosophie, die ausgesprochenen Wert auf Praxis legt, ein wenig absurd. Gleichwohl ist das Buch sehr gut, gibt einen breiten Überblick, setzt sich kritisch mit dem Thema auseinander und legt…
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Cormac McCarthy – The Road
Von irgendwoher sprang mich The Road an, ich glaube, es war die Verfilmung auf Mubi. Ich habe den Film aber bereits gesehen und verspürte keinerlei Bedürfnis es noch einmal zu tun. Also das Buch, welches mich sowohl durch seine Schönheit wie durch seinen Schrecken in dem Entschluss bestärkte; die Schönheit in McCarthys Prosa und das…
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Klassiker: Guider von Disappears (2011)
Am schönsten sind Bands, von denen man nicht das geringste weiß, außer, dass sie dieses eine Album gemacht haben. Disappears fallen in die Ära, in der ich noch akribisch Pitchfork gelesen habe, um anschließend den jeweils aktuellen Filesharingdienst zu konsultieren. Vermutlich kommen sie aus New York. Auf Guider praktizierten sie die bestmögliche Form von Rockmusik,…
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Jana Costas – Im Minus-Bereich
Dieses Buch hat Wolfgang M. Schmitt im Salon des Die neuen Zwanziger-Podcasts vorgestellt und mich zum Kauf angeregt. Die Autorin und Professorin für Personal, Arbeit und Management Jana Costas hat sich für diese ethnografische Studie einem Reinigungsteam am Potsdamer Platz angeschlossen und schildert die Dramen der Würde, wie sie den grundlegenden sozialen Zusammenhang beschreibt: Sie…
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Böschungsbrände
Vorkommnisse der vergangenen Tage: Die Suche im Inoreader nach herabfallenden Ästen ist semantisch anspruchsvoll; Böschungsbrand ist hingegen ein sehr eindeutiges Stichwort: Vielleicht kann man ja eine kriminelle Vereinigung daraus machen.
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Sabine Pfeiffer – Digitalisierung als Distributivkraft
Vor ein paar Wochen dachte ich bei Mastodon laut darüber nach, ob wir als Gesellschaft überhaupt noch in der Lage seien, künstliche Intelligenz beziehungsweise Large Language Models objektiv einzuschätzen, nachdem wir in den vergangenen zehn Jahren mit Krypto und dem Metaverse schon in die eine oder andere Sackgasse hineinmanövriert wären. Daraufhin wurde ich auf Digitalisierung…