„Die AfD ist so lange kein Problem, wie die Union ausschließt, mit ihr zu koalieren. Und wenn sie es nicht mehr ausschließt, dann gibt es eben seit langer Zeit mal wieder einen Bundestagswahlkampf, bei dem es wirklich um was geht.“
Ich halte es nur für minimal zugespitzt zu sagen, dass der Großteil der Hitler-Merkel- und Hitler-Schäuble-Darstellungen auf Demonstrationen in Athen sich sehr direkt auf den „Focus“-Artikel von Michael Klonovsky zurückführen lassen. Dass ein Deutscher die mörderische Rassenlehre der Nazis ohne Widerspruch verbreiten kann, hat in Griechenland großes Entsetzen hervorgerufen.
Die granulare Gesellschaft erlaubt zunehmend, Unterschiedliches unterschiedlich zu behandeln, weil es so leicht erfasst und registriert werden kann.
Christoph Kucklick hat mit Die granulare Gesellschaft das interessanteste Buch zu gesellschaftlicher Entwicklung diesseits soziologischer Textungetüme verfasst. Es ist an vielen Stellen eng angelegt an Dirk Baeckers Studien zur nächsten Gesellschaft – mit dem Unterschied, dass man es versteht. Spannend und gut geschrieben ist es zudem, mit einer Vielzahl überraschender Beispiele.
Eine Fragen und Themen des Buches:
Wie der Durchschnitt, „diese Maßeinheit der Moderne“, als Beschreibungsform ausgedient hat.
Wie der granulare Wahlkampf die grundlegende demokratische Gleichheit bedroht.
Wie autonome Fahrzeuge ehemals private Entscheidungen Einzelner in öffentliche Entscheidungen der Institutionen verwandeln, die vorab in den Quellcode der Automaten geschrieben werden müssen.
Und die entscheidende Machtfrage der granularen Gesellschaft: Wie wir Algorithmen durchsichtig und der Prüfung zugänglich machen können, ohne dadurch die berechtigten Interessen von Firmen und Staaten an Geheimhaltung zu ignorieren.
Kannte ich nicht und erwartete wenig (i.S.v. „dann geht halt nicht ins Wasser“). Besonders das letzte Drittel auf der „Orca“ macht aber – auch technisch – viel her. Schlimmste Szene aber: Das Fingernägel kratzen über eine Tafel-Geräusch.
In a house that eerily recalls the aesthetic of Her—modernist on the outside, studiedly rustic and artisanal on the inside—a young woman agonizes over whether she is human or a machine. She is a clone, retrieved from a mysteriously abandoned orbital outpost by a space patrol ship and returned to th
Schon wieder so viele Autos. Und interessant: dass so eine Darstellung von Kriminellen und Polizisten (liebenswürdig und gewalttätig, harmlos, naiv, fast ein wenig dumm) heute völlig unmöglich wäre, außer man drehte eine „echte“ Komödie.
Im vergangenen Jahr hat sich der Verband deutscher Schriftsteller (VS) umbenannt in Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Dem ging eine Abstimmung in allen Landesverbänden voraus. (Ich bin die Vorsitzende des VS Baden-Württemberg.) Etwa 60 Prozent der befragten Mitglieder waren dafür. Danach wurde das Ergebnis vehement von einigen, hauptsächlich Männern, infrage gestellt: Verhunzung der Sprache durch Umständlichkeit. Ich habe bei solchen Diskussionen stets geantwortet: “Dann nennen wir den Verband doch gleich Verband deutscher Schriftstellerinnen, da sind die Männer mit drin.”
Denn für die oben gezeigten Umfrageergebnisse wurde offenbar nicht gefragt: “Warum haben Sie die AfD gewählt?”, sondern “Was glauben Sie, warum Leute die AfD wählen?” Dass auf eine solche Frage, wo in der Fragestellung ja bereits implizit enthalten ist, dass die AfD wohl eine Protestpartei sei, rund 75 Prozent die Antwort geben “Denkzettel für andere Parteien”, ist ja keineswegs überraschend – schon eher, dass es nur 75 Prozent sind.