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  • 27.12.2018: Nur ein paar Links

    Es gibt also gute Gründe, skeptisch zu sein gegenüber der mal suggestiven, mal disziplinierenden Macht von Geschichten. Nicht umsonst hat sich Thomas Bernhard zum „Geschichtenzerstörer“ stilisiert. Wenn er „in der Ferne irgendwo hinter einem Prosahügel die Andeutung einer Geschichte auftauchen“ sähe, dann schieße er sie ab.

    ltrtr.de | via Buddenbohm

    Beim DLF Kultur gibt es Bernhards Kalkwerk derweil als Hörspiel. Noch traue ich mich nicht.


    Micro.blog reiht sich in die Vielzahl an Diensten ein, die Social Networks anders und besser machen wollen. Ich bin dort zwar auch vertreten, habe aber bislang nicht so richtig verstanden, was genau dort anders und besser sein soll. Brad Enslen erklärt hier einiges in seinem Beitrag The Case for Moving Your Social Network to Micro.blog. Interessant:

    As the name Micro.blog implies the primary thing you can do on it is write short form posts like Twitter and Facebook.  But you can also post long form posts just like you would on a conventional blog, just keep typing and when you hit 280 characters in a post a Title Field appears and you are long form posting – effortlessly.  There is no friction or barriers between you and just writing.


    Der geschätzte Popblog präsentiert seine Alben des Jahres. Auf der 1: Eine Band aus Essen („und doch nur zugezogen“) mit ungooglebarem Namen. Und Überraschung! Es gab was Neues von Beak>>. Gleich gekauft.

  • 26.12.18: Auf der Erzbahntrasse

    Um mal wieder in Bewegung zu kommen und um die angenehm trockene Kälte zu nutzen sind wir heute rund zehn Kilometer auf der Erzbahntrasse vom Westpark bis Wanne-Eickel spaziergewandert – von dort zurück mit der Straßenbahn.

    Industrie, „Natur“ (eigentlich ist hier alles Kulturlandschaft) und Ortschaften prägen den Weg in schnellem Wechsel, dazu einige abenteuerliche Brücken – nichts für Leute mit Höhenangst – und viele sportive Radfahrer.


    The exiles fight back: Hayek, Popper and Schumpeter formulated a response to tyranny

  • 25.12.18: Vom Bünde nach Bochum

    Die heutige Bahnfahrt führte von Bünde über Bielefeld nach Bochum, erneut alle Verbindungen minutengenau pünktlich.

    Im ICE ab Bielefeld stieß ich zu Eva, die aus Göttingen kam. Wir haben es zuvor hinbekommen, für unabhängig voneinander gebuchte Fahrten benachbarte Plätze zu reservieren – höchste Bahnreisendenkunst.

    Sehr schön und eindrucksvoll: 99 Good News Stories You Probably Didn’t Hear About in 2018

    For the last 12 months, the global media has been focused on a lot of bad news. But there were other things happening out there too: conservation successes, huge wins for global health, more peace and tolerance, less war and violence, rising living standards, some big clean energy milestones, and a quiet turning of the tide in the fight against plastic. Stories of human progress, that didn’t make it into the evening broadcasts, or onto your social media feeds.

  • 24.12.18: heiliger Abend

    Der Bünder Stadtteil Ennigloh in strahlendem Sonnenschein.

    Vor Jahren löste ich bei einer Kollegin Entsetzen aus, als ich sagte Weihnachten sei für Kinder. Aber genauso wird der Heilige Abend hier gehandhabt. Ein paar kleine Geschenke werden überreicht, Würstchen mit Kartoffelsalat kredenzt, aber kein Schnickschnack. Finde ich gut so.

    Das gute Wetter nutzend, habe ich am Nachmittag noch einen kleinen Spaziergang in der Gegend unternommen.

    Facebook hat ein Projekt namens Common Ground auf Eis gelegt, welches den zivilisierten Diskurs fördern sollte:

    It would have altered News Feed rankings to boost posts that were commented, liked or shared by people across different political ideologies. It would also have also downplayed comments that led to vitriolic discussions.

    Das wären aus meiner Sicht nicht die schlechtesten Ideen gewesen – obwohl man sich fragen kann, wie sinnvoll es ist, den Unzulänglichkeiten des Algorithmus mit noch mehr Algorithmus zu begegnen. Gestoppt wurde das Feature offenbar, weil Facebook Kritik von konservativer Seite befürchtete:

    Kaplan raised concerns when Facebook research revealed that conservative users tended to be more polarized than their left-leaning counterparts. In trying to mitigate that polarization, Kaplan argued, Facebook would have disproportionately hurt conservative voices.

  • 23.12.18: Tristesse owl

    In Ostwestfalen ist es trüb, nass und kalt, wie so oft zu Weihnachten. Das obige Foto entstand auf dem Weg zum griechischen Restaurant heute Mittag – also dem Weg vom Auto zur Eingangstür.

    Stichwort Auto: https://bielinski.de/2018/12/das-deutsche-auto

    Harald Schmidt hat eine Serie geschrieben und darüber mit dem Deutschlandfunk gesprochen. Unbedingt hören wegen des Satzes, der für ihn die Digitalisierung in Deutschland besser zusammenfasst als jeder andere (jenes Interview mit Peter Altmaier hatte ich auch gehört).

    It’s radical to realize that we don’t have to believe our thoughts. Thoughts are just stories.

    Manchmal kann es Twitter noch, nämlich meinen Hang zum merkwürdigen Humor bedienen. Über diesen Tweet habe ich schallend gelacht:

    „wie viele ramones braucht man, um eine glühbirne zu wechseln?“ – „vier!“— siemers (@siemers) 21. Dezember 2018

  • Resonanz und Politik

    In der jüngsten Sendung der Reihe Sein und Streit bei Deutschlandfunk Kultur stieß ich auf den Jenaer Soziologen Hartmut Rosa, der darin als Theoretiker der „Resonanz“ vorgestellt wird:

    Resonanz, darunter versteht er eine Form der Begegnung zwischen Menschen oder zwischen einem Menschen und der Welt, die von Emotion, der Erfahrung von Selbstwirksamkeit und von Transformation geprägt ist.

    Im Audiobeitrag wird das klarer, wenn er erklärt, eine Begegnung oder Diskussion sei resonant, wenn sie im Wissen um die Möglichkeit erfolgt, dass sie einen selbst, die eigenen Überzeugungen oder Meinungen ebenso verändern könne, wie man selbst das Gegenüber und dessen Überzeugungen verändern kann (und wohl auch will).

    Derartige Begegnungen sind im (medialen) Alltag tatsächlich rar. In politischen Talkshows (dieses Beispiel führt Rosa selbst an) gilt als Verlierer, wer nachgibt. In den sozialen Netzwerken trifft oft das selbe zu – wobei interessant ist, warum das so ist; ist das Talkshow-Verhalten hier eingeübt? Macht die Öffentlichkeit den Unterschied – ob im TV oder im Netz? Oder die Flüchtigkeit und Anonymität der Begegnung?

    Und beim eigentlichen Thema der Sendung, den Protest- und Widerstandsbewegungen kann von einem Diskurs oder argumentativen Austausch ja überhaupt nicht gesprochen werden.

  • Auch noch offen: Endlagersuche

    Interessant: Es gibt ein Nationales Begleitgremium, welches die Endlager-Suche für hoch radioaktive Abfälle vermittelnd begleiten soll.

    Seine letzte Pressemitteilung datiert auf den 10.04.2017, die Bundestagsfraktion der Grünen kritisiert in einer Kleinen Anfrage eine „zu enge Angliederung an das Bundesumweltamt als Einschränkung der unabhängigen Arbeit des Gremiums“.

    Das Protokoll der Sitzung vom hält den Beschluss fest, sich mit einem Schreiben an den Präsidenten des Deutschen Bundestags Dr. Wolfgang Schäuble sowie die Fraktionsvorsitzenden wenden.

    Das Schreiben, für welches als Sitzungsunterlage ein Entwurf vorliegt, solle die Sorge darüber zum Ausdruck bringen, dass das Nationale Begleitgremium rund zwei Jahre nach seiner Konstituierung immer noch nicht vollständig ist, und die dringende Bitte an die Adressaten richten, sich dafür einzusetzen, dass die Wahl weiterer Mit-glieder sehr zeitnah erfolgen kann.

    Protokoll 22. Sitzung des Nationalen Begleitgremiums am 14. November 2018 in Berlin

  • Ich mag Parteitage

    Ich schaue gerne Parteitage – aller Parteien. Weil ihnen stets und trotz aller Parteitagsregie ein amateurhaftes, fast anarchisches Moment innewohnt, im Gegensatz etwa zu den hoch professionellen parlamentarischen Debatten. Auf jedem Parteitag gibt es immer auch Reden und Wortbeiträge, die Einblicke in das Innenleben und Meinungsbild der Partei bieten, die man sonst selten wahrnimmt.

    Ich mag sie auch, weil sie die Anstrengung und mitunter Umständlichkeit von Demokratie so gut darstellen. Sie dauern lange und oft länger als geplant, hunderte Menschen müssen sich an einem Ort treffen, das Präsidium ringt mit der Tagesordnung, Schlangen vor den Wahlkabinen, Zählkommissionen. Und entgegen meiner Erwartung fühlt sich das oft an, als sei das richtig so, wie und weil es sich der Digitalisierung widersetzt.

    Und ich mag sie, weil sie dafür stehen, wie Parteien funktionieren sollten (und eben auch können), nämlich von oben nach unten, so wie es das Delegiertenprinzip vorsieht: Ortsverbände entsenden Delegierte auf die nächsthöhere Ebene, aus deren Mitte werden Delegierte auf die Landesebene und von dort auf die Bundesebene geschicht. Alle Probleme der Einflussnahme sind sattsam bekannt und sollten nicht schöngeredet werden. Aber das Prinzip funktioniert und ist gut.

  • „Facebook’s use of “ethnic affinity” as a proxy for race is a prime example. The platform’s interface does not offer users a way to self-identify according to race, but advertisers can nonetheless target people based on Facebook’s ascription of an “affinity” along racial lines.“

    Friction-Free Racism