Fertig gelesen habe ich den Band Demokratietheorie von Giovanni Sartori. Das Buch habe ich mir von der Universitätsbibliothek der Fernuni Hagen schicken lassen, um das auszuprobieren. Der Zugriff auf Demokratie ist eher philosophischer Art und keine empirische Systematisierung. Von sowas hält Sartori (sympathischerweise) recht wenig.
Lästig nur, dass ich das Buch nun auch wieder zurückschicken muss.
Das Wanderjahr eröffneten wir heute mit passablen 12km in der Haard. Das war gut:
Und das hier ist ganz erstaunlich – via hmbl.blog:
Den Film Brazil kenne ich noch nicht. Auf Amazon gibt es ihn nur mit deutscher Tonspur. Seit gestern kann man ihn aber endlich auf Mubi im Original gucken und das könnte hier heute abend geschehen.
Heute haben wir also gelernt, dass Schauspieler nicht zwangsläufig die allerhellsten sind. Alle anderen aber auch nicht; auf dichtmachen reimt sich schließlich schlichtmachen und darum muss man jetzt mindestens das ganze Wochenende einen unterirdisch dämlichen Hashtagkrieg erdulden – außer man muss es nicht.
Zwar habe ich vor Monaten meine Twitter-Followerschaft von sämtlichen Hashtag-Kampagneros und Sau-durchs-Dorf-Treibern befreit, aber heute Morgen schien das vollkommen wirkungslos: Niemand konnte nicht mitmachen. Also habe ich die App deinstalliert und das Browser-Tab geschlossen und das bleibt vorerst auch so.
Anstelle dessen lese ich weiter den halben Meter an Studienbriefen der Fernuni Hagen, wo ich mich an einem Masterstudium versuche, oder lese die Demokratietheorie von Sartori, oder Elias‘ Über die Zeit, oder höre die neuen Alben der Gruppen ZINN und International Music. Sie scheinen beide sehr gut zu sein. Eins von beiden trägt den famosen Namen Ententraum. Außerdem wird morgen eine Wanderung unternommen. Vielleicht mache ich Fotos. Mehr dann hier.
Achja, diese Sammlung an Kurzgeschichten von Banks habe ich gelesen. Es gibt darunter einige, die in der Culture spielen, eine sogar, in welcher die Culture die Erde besucht. Unter dem Strich ist Iain Banks für mich als Long Form-Autor besser – ausgerechnet in einem Genre, in dem ich eigentlich bevorzugt Kurzgeschichten lese.
Bigfoot-Horror des World War Z-Autoren Max Brooks, mit satirischen Einsprengseln über die volldigitalisierte Nachhaltigkeitsgesellschaft. Ein durchaus unterhaltsames Buch, wenn man sich denn auf die Möglichkeit von menschenfressenden Riesenaffen in Nordamerika einlässt. Empfohlen einmal mehr von der Rundschau und auch in ihrer Jahresbestenliste 2020.
Vielleicht lag es an dem vielen nautisch-maritimen Vokabular, dass ich Doggerland nicht so richtig schätzen konnte. Es passiert allerdings auch nicht besonders viel – der Roman plätschert buchstäblich dahin, wie es Josefson beim Standard treffend ausdrückte.
Interessant ist einmal mehr das Setting, das wie auch schon The Last Day und The Wall vage in ein postapokalyptisches und/oder autoritäres Großbritannien eingebettet ist. Doggerland verrät aber nur äußerst wenig über seine sozialen, politischen Hintergründe. Es bleibt ein Kammerstück, das in einem Windpark spielt.
Piranesi bewohnt ein offenbar unendlich großes Gebäude, das aus nichts als Sälen besteht, die mit unzähligen Statuen möbliert sind. Im Untergeschoss tost die See. Piranesi erforscht das Gebäude, ernährt sich von dem, was das Meer bietet und trifft alle paar Tage den mysteriösen Anderen.
Wie Susanna Clarke aus dieser Grundidee eine ruhige, spannende, faszinierende und berührend erzählte Geschichte entwickelt, ist höchst bemerkenswert.
Für Bücher wie dieses schaue ich regelmäßig in die SF-Rezensionen beim Standard. Hier geht es zur vollständigen Review von Piranesi.
Die ewige Suche nach der richtigen Notizen-App: Was 2020 Roam war, könnte 2021 Obsidian sein – jedenfalls lässt die Zahl an Leuten in meiner Bubble, die den Wechsel vollzogen haben, darauf schließen.
Ich habe gestern ebenfalls erfolgreich mein Roam-Backup in Obsidian importiert und möchte drei für mich relevante Punkte ergänzen.
Export: Vorsicht vor Sonderzeichen
Ein lästiges Problem, was sich vermutlich auf Windows-Nutzer beschränkt: Das Markdown-Backup von Roam erzeugt für jede Notiz eine Datei, die dann den Namen der Notiz trägt.
Windows verkraftet aber nach wie vor keine Dateinamen, die bestimmte Zeichen enthalten, darunter der in meinem Fall verbreitete Doppelpunkt. Ich habe daraufhin die entsprechenden Notizen vorab in Roam umbenannt. Dauerte eine lästige Viertelstunde, dann war das Problem erledigt.
Stapelverarbeitung
Obsidian handhabt Notizen als einfache Text-Dateien mit Markdown-Auszeichnung, was diverse Vorteile mit sich bringt.
So wurde bei meinem Import in Obsidian die Auszeichnung von Highlights (gelb hinterlegtem Text) nicht korrekt konvertiert – vermutlich ein Fehler meinerseits bei den Einstellungen. In Roam highlightet man mit ^^Carets^^, in Obsidian mit ==Gleichheitszeichen==.
Ein Problem, welches sich per Stapelverarbeitung und Suchen und Ersetzen über alle rund 700 Dateien hinweg lösen lassen sollte. Nun bin ich alles andere als ein Commandline-Wizard, aber die Lösung war sozusagen schon an, nämlich der kleine Texteditor Notepad++ : Nach 30 Sekunden hat das Tool in allen Notizen ^^ gegen == getauscht:
Mobile App
Ein weiterer Vorteil von Plaintext-Dateien: Ich lasse mein Obsidian Notizen in einem Ordner meiner Nextcloud abspeichern. Da müsste ich doch eigentlich auch auf dem Smartphone an die Notizen rankommen können?
Auch hier war die Lösung schon da, nämlich eine Nextcloud-App namens Notes. Sie kostet im Google Play Store eine Hand voll Euro und tut exakt, was sie soll: in einem definierten Ordner der Nextcloud txt- oder md-Dateien einlesen, bearbeiten und speichern. Sicher gibt es auch andere Apps, die das hinbekommen, Notes war in meinem Fall einfach schon da und bestens geeignet.
In ähnlicher Weise, nämlich über das Frontend meiner Nextcloud-Installation, könnte ich Dateien auch im Browser bearbeiten, beispielsweise an Rechnern ohne installiertes Obsidian – aber in die Verlegenheit kam ich bislang nicht. Man ist ja immer zu Hause.