• Verlinkt: Sprache schafft Realität

    „Jedoch scheint diese arrogante Naivität, mit der seit Sommer die Kandidatur Peer Steinbrücks gehandelt wird – vom Leak der Troika über die Honorardebatte, “Frauenfragen” bis hin zum letzten Interview – symptomatisch für die SPD zu sein. Diese gewisse Resistenz, sich mit externen Faktoren auseinander zu setzen, die nicht vorrangig auf der Agenda standen, zieht sich am Fall Steinbrück durch den gesamten Prozess hindurch.“

    Sprache schafft Realität | frau-dingens.de

  • „Steinbrück hat nicht gesagt, er will mehr Geld“

    So Steffen Dobbert in der ZEIT. Stimmt. Er hat aber gesagt, dass Kanzler zu wenig verdienen. Und ich finde es naheliegend und geradezu folgerichtig, dass man Aussagen von jemandem, der Kanzler werden will, vor dem Hintergrund interpretiert, was er in diesem Land verändern will.

    Schließlich erwarte ich auch, dass seine Aussagen zur sich weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich (oder zur „sozialen Drift“ so meines Wissens Steinbrücks Wortwahl) im Falle eines Wahlsieges in konkrete Politik münden, die etwas dagegen tut – ohne dass jedesmal „ich fordere, dass…“ vorweg gesagt werden muss. In H. Schmidtscher Elder Statesman-Manier mal konsequenzlos seine Meinungen über dieses oder jenes zum besten geben, kann er ja machen. Aber um Himmels Willen nicht während einer Kanzlerkandidatur.

  • last.fm 2012

    Top 50 Artists

    1 dEUS 220
    2 Liars 196
    3 Micachu 159
    4 Do Make Say Think 152
    5 Django Django 139
    6 Four Tet 124
    7 Future of the Left 122
    8 Guided by Voices 118
    9 Moonface 115
    10 Disappears 114
    11 Tim Hecker 111
    12 The Fall 107
    13 Lower Dens 89
    14 Radiohead 82
    14 SchnAAk 82
    16 The Beta Band 76
    17 Modest Mouse 75
    18 David Bowie 74
    18 Nine Inch Nails 74
    18 The Wedding Present 74
    18 Beak> 74
    22 Triclops! 73
    23 Madvillain 70
    23 The Babies 70
    25 Talk Talk 66
    25 Viktor Vaughn 66
    27 Swans 62
    28 Sunset Rubdown 61
    29 Stars of the Lid 60
    30 Can 59
    31 Men 58
    31 METZ 58
    31 Stabil Elite 58
    34 Belong 57
    35 Gold-Bears 56
    36 The Clash 55
    36 Ramones 55
    38 Silver Apples 49
    39 Oval 47
    40 Sonic Youth 46
    40 Wolf Parade 46
    42 Flamin‘ Groovies 45
    42 R.E.M. 45
    44 Tortoise 44
    44 Tennis 44
    44 Converge 44
    47 Public Enemy 43
    48 The Men 42
    49 JJ DOOM 41
    50 mclusky 40
    50 Menomena 40
    50 Shoppers 40

    Top 20 Songs

    1 Moonface – Teary Eyes And Bloody Lips 36
    2 Liars – No.1 Against the Rush 26
    3 Disappears – Replicate 25
    4 Lower Dens – Brains 23
    5 Django Django – Default 21
    6 Future of the Left – Polymers Are Forever 18
    7 Triclops! – With SARS, I’ll Ride the Wind 17
    8 Moonface – Heartbreaking Bravery 16
    8 Beak> – Yatton 16
    10 Django Django – Hail Bop 14
    10 Sunset Rubdown – You Go on Ahead (Trumpet Trumpet II) 14
    10 Micachu – Low Dogg 14
    10 Django Django – Firewater 14
    14 Django Django – Zumm Zumm 13
    14 The Kabeedies – Hang-Ups Of The West 13
    14 Liars – The Exact Colour of Doubt 13
    14 Micachu – OK 13
    14 Micachu – Glamour 13
    19 The Wedding Present – Dalliance 12
    19 Django Django – Storm 12
    19 Wolf Parade – An Animal in Your Care 12
    19 Django Django – Waveforms 12
    19 The Babies – Run Me Over 12
    19 Django Django – Introduction 12
    19 Lower Dens – Alphabet Song 12
    19 Liars – Octagon 12
    19 Micachu – You Know 12
    19 Micachu – Holiday 12
    19 Micachu – Heaven 12

  • 2012 popkulturell

    Musik

    Das erste Jahr seit langem, das ich nicht mit einem Jahressampler beenden werde. Nicht nur, weil die ohnehin niemand hört, sondern auch, weil es schlicht nicht gelingen würde. Zu wenig, das mich wirklich begeistert hat – zu vieles, was mich eher enttäuscht hat (Future of the Left, Micachu, Disappears, Swans…). Bemerkenswert waren:

    Moonface – Teary Eyes and Bloody Lips

    Moonface „Teary Eyes and Bloody Lips“ from Secretly Jag on Vimeo.

    Der jüngste Streich von Spencer Krug of Sunset Rubdown & Wolf Parade-Fame und eine Kollaboration mit der finnischen Band Siinai. Dies war mein meistgehörter Song in diesem Jahr – auf Albumlänge leider nicht ganz so überzeugend.

    Liars – No. 1 against the Rush

    Liars – No.1 Against The Rush (Official Video) from Mute on Vimeo.

    Liars sechstes Album WIXIW müsste wohl mein Album des Jahres sein, setzt es doch die Topform, die sie vor zwei Jahren mit Sisterworld gefunden haben, praktisch ohne Abstriche fort. Wie sich hier gelooptes Gitarrengeplucker, Bass, Schlagzeug, Synths und Gesang ineinander verweben, daran kann man sich einfach nicht satthören.

    Lower Dens – Brains

    Mit so krautigen Rhythmen kriegt man mich ja immer immer immer. Und mit entrücktem Gesang. Und Orgeln. Ein prachtvoller Song.

    Filme

    Kinobesuche waren dieses Jahr gefühlt rar gesät. Vieles hinterließ einen schalen Beigeschmack – Dark Knight Rises etwa, vor allem auch Cloud Atlas. Geht es danach, welchen Film ich am liebsten jetzt sofort nochmal schauen möchte (und mir fällt kein besseres Kriterium ein), dann ist Dame, König, As, Spion mein Lieblingsfilm diesen Jahres. Gefolgt von Avengers; das war ein vortrefflicher Spaß.

    Dank gilt dem Popblog der taz, für die TV Vorschau, die dort seit Kurzem montäglich abgefeiert wird und die einem die undankbare Aufgabe abnimmt, Fernsehzeitschriften nach guten Filmen abzusuchen, die ja stets in tiefer Nacht von obskursten Fernsehanstalten ausgestrahlt werden. Selten war der Festplattenrekorder an der Glotze häufiger in Betrieb. Und noch nie mit so vielen guten, oder zumindest interessanten Filmen gefüllt.

    Bücher

    Und dann kam der Kindle: Seit August habe ich so viel gelesen wie lange nicht mehr. Ob trotz oder wegen dieses Gerätes oder einfach nur so? Schwer zu sagen. Was mich aber sehr erleichtert, ist der instantane Erwerb von Büchern (i.S.v.: sofort da). In Buchläden finde ich nie etwas und bestellen nervt auch – zumal ich volle Buchregale nicht für erstrebenswert, sondern eher für erdrückenden Ballast halte.

    Ich könnte nicht sagen, ob ich überhaupt ein Buch aus diesem Jahr gelesen habe. Die Regel, der ich weitgehend folgte, lautete, Science Fiction stets im Wechsel mit ‘ernsterer’ Literatur zu lesen: Viel Max Frisch erschien dabei auf meinem Display und wusste zu gefallen.Was die SciFi angeht, gilt der Dank dem Standard mit seiner monatlichen Science Fiction & Fantasy Rundschau: Faith, Dragon’s Egg und The Forever War wurden dort gefunden.

    Ansonsten finde ich die Möglichkeiten, gute Bücher zu entdecken, immer noch absolut unzureichend, wüsste aber auch nicht, wie so etwas beschaffen sein müsste, um meinen Bedürfnissen zu genügen. Die Empfehlungen von Goodreads (mein Profil) haben diesen eher maschinellen Charakter, mit dem auch last.fm zu nerven weiß.

    Comics

    Nach wie vor weitgehend ohne Ahnung, taste ich mich weiterhin mit großem Genuss vor. Die Überraschung des Jahres: Saga! Genau die richtige Mischung aus SciFi und Fantasy, genau die richtige Menge an seltsamsten Ideen und Figuren (The Stalk, diese Roboter-Aristokratie [mit Monitoren statt Köpfen! Monitoren]), genau der richtige Humor und es sieht alles so fantastisch aus.

    Weiterhin wird gelesen: Batman (seit diesem “New 52s”-Reboot(?)), The Walking Dead, Y: The Last Man. Und kürzlich habe ich mir nach längerer Pause mal wieder ein DMZ-Trade (#7: War Powers) gekauft (daraus sollen die mal ‘ne Serie machen!).

    Blogs

    Nachdem mein Feedreader zunehmend von redundanten Nachrichtenfeeds dominiert und das Lesen zu einer recht lustlosen Angelegenheit wurde, kam vor circa zwei Monaten der Entschluss, endlich wieder mehr echte Blogs zu abonnieren und es wurde reingepackt, was nur ging. Besonders freue ich mich seither über neue Texte von Glumm, Nuf und Modeste. In Sachen Politik scheint nach wie vor Michael Spreng der einzige zu sein, der mit einer gewissen Fachkunde schreibt, ohne langweilig (und länglich) zu sein. Jegliches Interesse verloren habe ich an Techblogs – außer neunetz.com. Und wer auch 2013 noch in einfältiger Monotonie beklagt, wie die Verlage das Internet nicht verstanden haben mögen, fliegt aus dem Reader. Im übrigen gilt auch weiterhin: Niemand bloggt so cool wie hackr.

  • „people who were right a lot of the time were people who often changed their minds.“

    via Some advice from Jeff Bezos by Jason Fried of 37signals.

  • „mehr Impro. mehr groove!“

    „Wir müssen hier – und das hier ist das Überall morgen – neue stilistische Schreibhaltungen erfinden, die diesem 24/7 Fluss mehr entsprechen, als die der Seminaristen, Föjetongisten oder Postdocs.“

    via

  • Ich sehe die Gefahr, daß wir mit unserer gebildeten Blickweise, die Politik abstrakt betrachtet und diskutiert, uns den Blick verstellen auf politische Fragestellungen und Betroffenheiten von Leuten, die sich den Luxus solcher Reflexion weder leisten können noch dazu in der Lage sind.

    Felix Neumann in diesem Kommentar.