Musik
Das erste Jahr seit langem, das ich nicht mit einem Jahressampler beenden werde. Nicht nur, weil die ohnehin niemand hört, sondern auch, weil es schlicht nicht gelingen würde. Zu wenig, das mich wirklich begeistert hat – zu vieles, was mich eher enttäuscht hat (Future of the Left, Micachu, Disappears, Swans…). Bemerkenswert waren:
Moonface – Teary Eyes and Bloody Lips
Moonface „Teary Eyes and Bloody Lips“ from Secretly Jag on Vimeo.
Der jüngste Streich von Spencer Krug of Sunset Rubdown & Wolf Parade-Fame und eine Kollaboration mit der finnischen Band Siinai. Dies war mein meistgehörter Song in diesem Jahr – auf Albumlänge leider nicht ganz so überzeugend.
Liars – No. 1 against the Rush
Liars – No.1 Against The Rush (Official Video) from Mute on Vimeo.
Liars sechstes Album WIXIW müsste wohl mein Album des Jahres sein, setzt es doch die Topform, die sie vor zwei Jahren mit Sisterworld gefunden haben, praktisch ohne Abstriche fort. Wie sich hier gelooptes Gitarrengeplucker, Bass, Schlagzeug, Synths und Gesang ineinander verweben, daran kann man sich einfach nicht satthören.
Lower Dens – Brains
Mit so krautigen Rhythmen kriegt man mich ja immer immer immer. Und mit entrücktem Gesang. Und Orgeln. Ein prachtvoller Song.
Filme
Kinobesuche waren dieses Jahr gefühlt rar gesät. Vieles hinterließ einen schalen Beigeschmack – Dark Knight Rises etwa, vor allem auch Cloud Atlas. Geht es danach, welchen Film ich am liebsten jetzt sofort nochmal schauen möchte (und mir fällt kein besseres Kriterium ein), dann ist Dame, König, As, Spion mein Lieblingsfilm diesen Jahres. Gefolgt von Avengers; das war ein vortrefflicher Spaß.
Dank gilt dem Popblog der taz, für die TV Vorschau, die dort seit Kurzem montäglich abgefeiert wird und die einem die undankbare Aufgabe abnimmt, Fernsehzeitschriften nach guten Filmen abzusuchen, die ja stets in tiefer Nacht von obskursten Fernsehanstalten ausgestrahlt werden. Selten war der Festplattenrekorder an der Glotze häufiger in Betrieb. Und noch nie mit so vielen guten, oder zumindest interessanten Filmen gefüllt.
Bücher
Und dann kam der Kindle: Seit August habe ich so viel gelesen wie lange nicht mehr. Ob trotz oder wegen dieses Gerätes oder einfach nur so? Schwer zu sagen. Was mich aber sehr erleichtert, ist der instantane Erwerb von Büchern (i.S.v.: sofort da). In Buchläden finde ich nie etwas und bestellen nervt auch – zumal ich volle Buchregale nicht für erstrebenswert, sondern eher für erdrückenden Ballast halte.
Ich könnte nicht sagen, ob ich überhaupt ein Buch aus diesem Jahr gelesen habe. Die Regel, der ich weitgehend folgte, lautete, Science Fiction stets im Wechsel mit ‘ernsterer’ Literatur zu lesen: Viel Max Frisch erschien dabei auf meinem Display und wusste zu gefallen.Was die SciFi angeht, gilt der Dank dem Standard mit seiner monatlichen Science Fiction & Fantasy Rundschau: Faith, Dragon’s Egg und The Forever War wurden dort gefunden.
Ansonsten finde ich die Möglichkeiten, gute Bücher zu entdecken, immer noch absolut unzureichend, wüsste aber auch nicht, wie so etwas beschaffen sein müsste, um meinen Bedürfnissen zu genügen. Die Empfehlungen von Goodreads (mein Profil) haben diesen eher maschinellen Charakter, mit dem auch last.fm zu nerven weiß.
Comics
Nach wie vor weitgehend ohne Ahnung, taste ich mich weiterhin mit großem Genuss vor. Die Überraschung des Jahres: Saga! Genau die richtige Mischung aus SciFi und Fantasy, genau die richtige Menge an seltsamsten Ideen und Figuren (The Stalk, diese Roboter-Aristokratie [mit Monitoren statt Köpfen! Monitoren]), genau der richtige Humor und es sieht alles so fantastisch aus.
Weiterhin wird gelesen: Batman (seit diesem “New 52s”-Reboot(?)), The Walking Dead, Y: The Last Man. Und kürzlich habe ich mir nach längerer Pause mal wieder ein DMZ-Trade (#7: War Powers) gekauft (daraus sollen die mal ‘ne Serie machen!).
Blogs
Nachdem mein Feedreader zunehmend von redundanten Nachrichtenfeeds dominiert und das Lesen zu einer recht lustlosen Angelegenheit wurde, kam vor circa zwei Monaten der Entschluss, endlich wieder mehr echte Blogs zu abonnieren und es wurde reingepackt, was nur ging. Besonders freue ich mich seither über neue Texte von Glumm, Nuf und Modeste. In Sachen Politik scheint nach wie vor Michael Spreng der einzige zu sein, der mit einer gewissen Fachkunde schreibt, ohne langweilig (und länglich) zu sein. Jegliches Interesse verloren habe ich an Techblogs – außer neunetz.com. Und wer auch 2013 noch in einfältiger Monotonie beklagt, wie die Verlage das Internet nicht verstanden haben mögen, fliegt aus dem Reader. Im übrigen gilt auch weiterhin: Niemand bloggt so cool wie hackr.